Nachsorgeuntersuchungen nach Leberlebendspende

Untersucht werden die Gerinnung, der Leberstoffwechsel und das Kreatinin im Blut (2 Blutröhrchen werden dafür benötigt):

  • Quick
  • Serum-Kreatinin (Kreatinin im Blut)
  • Bilirubin gesamt
  • AST (GOT)
  • ALT (GPT)
  • Gamma-GT
  • Alkalische Phosphatase

Bei den Leberspendern wird keine Urinkontrolle durchgeführt.

Weitere Untersuchungen, die der behandelnde Arzt / die behandelnde Ärztin durchführt

Die medizinischen Untersuchungen bei Leberlebendspendern sind ähnlich denjenigen der Nierenspender. Wichtig ist bei den Untersuchungen zu erfahren, ob die Leberfunktion der restlichen Leber gut geblieben ist und/oder ob seit der Leberspende Beschwerden aufgetreten sind, z. B. mit der Narbe, der Verdauung oder abdominale Schmerzen. Wichtig ist auch zu erfahren, ob neue Erkrankungen aufgetreten sind.

Bei Organlebendspendern wie auch bei der Allgemeinbevölkerung ist eine arterielle Hypertonie (= hoher Blutdruck) ein kardiovaskulärer Risikofaktor, das heisst, dass ein permanenter Bluthochdruck das Herz und die Gefässe schädigen kann. Auch können die Nieren bei einem persistierenden Bluthochdruck geschädigt werden. Deshalb ist es wichtig, auch bei Leberlebendspendern den Blutdruck regelmässig zu kontrollieren. Dieser sollte bei Leberlebendspendern wie bei der Allgemeinbevölkerung nicht höher als 140/90 mm Hg sein. Bei Auftreten einer arteriellen Hypertonie (= Bluthochdruck) bedarf es auch bei Leberlebendspendern einer antihypertensiven (blutdrucksenkend) Therapie.

Auch bei den Leberspendern ist die Auflistung aller Medikamente inklusive Reservemedikamente sehr wichtig.

Die Leberspender erhalten die Fragebögen “Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden“ und „Sozialer Status nach Spende“ im gleichen Rhythmus wie die Nierenspender (1, 5, 10, 14, 20, 24, 30 und 34 Jahre nach Spende). Die Fragen beziehen sich auf den körperlichen und seelischen Gesundheitszustand nach Spende. Die Leberspender beurteilen ihren Gesundheitszustand der letzten 4 Wochen. Sind bei der Spenderin / beim Spender Besonderheiten oder neue Erkrankungen aufgetreten, die nichts mit der Spende zu tun haben (z. B. Schmerzen nach einem Unfall, Krebsleiden), ist es sehr hilfreich, wenn dies unter der jeweiligen Frage vermerkt wird.

Zeitplan der vorgesehenen Gesundheitskontrollen für Leberlebendspender

Bei Spitalentlassung
  • Fragebogen Frühkomplikationen und Schmerzsituation (wird vom Transplantationszentrum ausgefüllt).
Nachkontrollen: 1, 3, 5, 7, 10 Jahre nach Spende, danach alle 2 Jahre
  • Blutuntersuchung (Quick, Bilirubin gesamt, GOT, GPT, Gamma-GT, Alkalische Phosphatase und Serum-Kreatinin)
  • Einfache ärztliche Untersuchung
  • Problemorientierte medizinische, psychologische und soziale Anamnese
  • Alle aktuellen Medikamente inklusive Reservemedikamente
Vor Spende und 1, 5, 10, 14, 20, 24, 30 und 34 Jahre nach Spende
  • Fragebogen über psychisches und körperliches Wohlbefinden
  • Fragebogen über soziales Wohlbefinden