Informationen zum gesundheitlichen Verhalten nach Leberlebendspende

Hier finden Sie nützliche Hinweise, wie Sie sich nach der Spende von einem Teil Ihrer Leber im Alltag verhalten sollen und ob spezielle Vorsichtsmassnahmen zu beachten sind.

1. Wenn Sie in ärztlicher Behandlung sind

  • Teilen Sie dem behandelnden Arzt immer mit, dass Sie einen Teil Ihrer Leber gespendet haben. Potentiell hepatotoxische Medikamente, das heisst, die Leber schädigende Medikamente dürfen in Ihrem Fall zum Beispiel nicht verschrieben werden. Deshalb muss der behandelnde Arzt wissen, dass Sie einen Teil Ihrer Leber gespendet haben.

2. Essen und Trinken

  • Ausgewogenes und genussvolles Essen und Trinken ist Teil eines gesunden Lebensstils. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung versorgt den Körper mit Energie, lebenswichtigen Nähr- sowie Schutzstoffen, fördert das körperliche Wohlbefinden und trägt dazu bei, Krankheiten vorzubeugen. Auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (www.sge-ssn.ch) finden Sie nützliche Tipps und Empfehlungen zum gesunden und genussvollen Essen und Trinken. Sie finden auf der Website auch viele "gluschtige" Rezepte für gesunde Mahlzeiten (mit Fleisch aber auch vegetarisch).
  • Ein moderater Alkoholgenuss ist auch bei Leberlebendspendern erlaubt.

3. Medikamente

  • Nehmen Sie regelmässig die von Ihrem behandelnden Arzt/ihrer behandelnden Ärztin verordneten Medikamente ein.
  • Nehmen Sie keine Schmerzmittel, insbesondere Paracetamol (z.B. Dafalgan®, Panadol®, Doliprane®) zusammen mit Alkohol ein. Alkohol kann die Hepatotoxizität (daher die schädigende Wirkung an der Leber) von Paracetamol steigern, dies insbesondere bei gleichzeitiger Nahrungskarenz. In solchen Fällen kann bereits eine therapeutische Paracetamoldosis zu Leberschädigung führen.

4. Blutdruck

  • Bei Organlebendspendern wie auch bei der Allgemeinbevölkerung ist eine arterielle Hypertonie (= hoher Blutdruck) ein kardiovaskulärer Risikofaktor, das heisst, dass ein permanenter Bluthochdruck das Herz und die Gefässe schädigen kann. Auch können die Nieren bei einem persistierenden Bluthochdruck geschädigt werden. Messen Sie daher regelmässig den Blutdruck zu Hause oder lassen Sie Ihren Blutdruck von Zeit zu Zeit kontrollieren. Bei Auftreten einer Hypertonie (= hoher Blutdruck) wenden Sie sich umgehende an Ihre(n) behandelnde(n) Ärztin/Arzt. Bitte nehmen Sie die von ihr/ihm verschriebenen Blutdruckmedikamente regelmässig ein.

5. Rauchen

  • Rauchen führt zu Gefässverkalkungen im Körper und kann auch die Gefässversorgung der Leber beeinträchtigen. Wahrscheinlich wurde Ihnen bereits vor der Spende empfohlen, auf das Rauchen gänzlich zu verzichten.

6. Verdauungsprobleme

  • Es können bei Leberlebendspender*innen abdominelle Schmerzen oder Verdauungsprobleme auftreten. Bitte kontaktieren Sie bei Beschwerden umgehend Ihren behandelnden Arzt/ Ihre behandelnde Ärztin.

7. Ärztliche Kontrollen

  • Das Lebendspenderregister sieht Kontrollen der Leberfunktion in periodischen Abständen vor (1, 3, 5, 7, 10 Jahre nach Spende, danach zweijährlich lebenslang). Manchmal sind auch häufigere Kontrollen der Leberfunktion notwendig. Dies hängt von den Ergebnissen der Untersuchungen (Leberparameter) und von Ihrem gesundheitlichen Allgemeinzustand ab (Blutdruck-, Cholesterin-, Blutzuckerwerte etc.). Diese Nachsorgeuntersuchungen sind für sie kostenlos.