Mögliche Langzeitkomplikationen nach Leberlebendspende

Leberlebendspender haben nach der Spende fast immer passager (= vorübergehend) eine zu geringe Leberleistung (Leberinsuffizienz). Der verbliebene Teil der Spenderleber regeneriert jedoch bereits in den ersten Wochen nach der Resektion (Entnahme) im Mittel auf knapp 90% ihres ursprünglichen Volumens, vergrössert sich in der Folge und erreicht nach einigen Wochen wieder eine normale Leberleistung (Leberfunktion). Die Leberwerte bleiben bei fast allen Leberspendern (98.2%) über die Jahre stabil und liegen im Normbereich. Bei einem kleinen Teil der Leberspender traten im Verlauf geringfügig erhöhte Leberwerte (Transaminasen) auf, die bedeutungslos waren.

Leberlebendspender können im Langzeitverlauf Verdauungsprobleme und abdominale Schmerzen entwickeln. Der überwiegende Teil der Spender (knapp 60%) hatte ein Jahr nach der Spende keine, einmal im Jahr oder einmal im Monat abdominelle Schmerzen. Bei 15-18% der Leberspender traten wöchentliche Schmerzen auf, die im Laufe der Jahre abnahmen. 3-5% der Leberspender klagt über tägliche Schmerzen, die über die Jahre bestehen bleiben.

Ca. 10% der Leberspender klagt über Narbenprobleme und bei ca. 6% der Spender trat eine Narbenhernie auf. Zu beachten ist, dass Narbenhernien prinzipiell nach jedem operativen Baucheingriff auftreten können.

Ein Jahr nach der Spende hatten 90% der Leberspender einen normalen Blutdruck. Das Auftreten von erhöhten Blutdruckwerten ist nicht höher als in der Allgemeinbevölkerung und steht insbesondere in keinem Zusammenhang mit der Leberlebendspende.

Eine umfassende Analyse der Langzeitkomplikationen nach Leberlebendspende erfolgt im 2023